Frage: Ich bin 13 Jahre alt. Ein Mädchen. Ich habe einen Freund und möchte am Wochenende zu ihm gehen. Meine Mutter lässt mich nirgendwo mehr hingehen, Nur noch tagsüber, nicht abends und nicht an den Wochenenden. Auch zu Kolleginnen darf ich nicht mehr gehen.


Antwort: So fühlst du dich natürlich wie in einem "goldenen Käfig". Du musst mit deiner Mutter verhandeln. Setzt euch zusammen und besprecht die ganze Situation. Vorher machst du dir ein paar Notizen, was du alles sagen willst. So ein Gespräch bringt in der Regel etwas, es ist jedoch oft emotionell belastend. Deine Mutter hat sehr wahrscheinlich kein Konzept, um die jetzige Situation für dich erträglicher zu machen. Darum ist es wichtig, dass sie merkt, wie du unter dem Ausgangsverbot leidest.

Vielleicht hat sie Angst um dich. Mach ihr klar, dass du gut auf dich aufpassen kannst, und nicht jedem gleich um den Hals fällst. Sage ihr klar, das du auch im Ausgang Verantwortung tragen willst. Beide müssen sich um einen Kompromiss bemühen. Versuch doch zu zeigen, dass du deine Mutter gern hast. Das macht man zum Beispiel mit lobenden Worten, wenn deine Mutter dir etwas zum Naschen nach Hause gebracht hat, oder bedanke dich bei ihr für das Mittagessen oder die Wäsche. Das tönt vielleicht komisch, weil es ja logisch ist, dass eine Mutter dies macht. Aber gerade deshalb ist es für die Mutter wichtig, auch einmal für diese Selbstverständlichkeit eine Anerkennung zu bekommen.

Mit ein wenig Höflichkeit, die auf Achtung beruht, kann viel gewonnen werden. Ein lobendes Wort schafft oft mehr Vertrauen als ein stundenlanges Gespräch. Vertrauen wiederum schafft eine ganz spezielle Freiheit. Vertrauen schafft eine Freiheit, die beide - Mutter und Kind - nötig haben, um sich Zuhause geborgen zu fühlen. Gegenseitiges Vertrauen schafft Geborgenheitsfreiheit. Ich wünsche dir alles Gute.

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